Rolf Niederhauser, geboren am 25. 10. 1951 in Zürich, holte nach dem Abschluß seiner Lehre als Elektromonteur auf dem zweiten Bildungsweg die eidgenössische Matura nach (1974). Studium der Nationalökonomie an der Universität Basel. 1973–1976 Mitbegründer und Mitarbeiter der Solothurner „Genossenschaft Kreuz“ (selbstverwaltetes Restaurant und kleines Kulturzentrum). Nach Studienabschluss (1982) Journalist und Redaktor des „cinébulletin“ (1985–88). Seit 1988 lebt Niederhauser als freier Schriftsteller in Basel. 1992 war er Writer-in-Residence am Allegheny College in Meadville/Pennsylvania (USA).
* 25. Oktober 1951
von Gunhild (E/B) Kübler, Axel (E Ruckaberle und B)
Essay
„Freiräume sind Spielräume, sie sind auf Naivität angewiesen. Aber Freiräume sind auch nicht Räume im Freien. Sie setzen voraus, daß es andere Räume gibt, besetzte Räume, Zwangsräume, und das sind die meisten. In diesen Zwangsräumen sind die Freiräume selber gefangen“, meinte der Schweizer Autor Rolf Niederhauser 1984 in einem Referat (abgedruckt in: „Alles Gute“, 1987), hielt aber dennoch Adornos Diktum „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ die vorsichtig bejahte Frage entgegen, „ob es nicht wenigstens ein richtigeres Leben gebe im falschen“.
Niederhauser gehört zu einer Generation, die zu spät kam für den Aufbruch der Studentenrevolte, nach deren Scheitern jedoch nicht weniger radikal die Suche nach praktikablen Lebensalternativen im Kleinen betrieb. Der Impuls, in ...